Russischer Novemberspaziergang

Lesedauer 2 Minuten

Die heutige „Friedensdemonstration“ derjenigen Russen, die sich zur Opposition zählen, hat der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew in einem Beitrag für die ZEIT wie folgt eingeordnet: 

… vieles spricht dafür, dass der Aufzug, den Julija Nawalnaja, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa organisiert haben, eher ein würde- wie folgenloser Novemberspaziergang wird.

Und weiter schreibt er. „Eine PR-Aktion, deren Zielgruppe nicht die russische Bevölkerung ist, sondern deutsche Medien und Politiker.“ Die hohe Zahl von Pressevertretern vor Ort bestätigt die Vermutung. 

Zum Beginn der Kundgebung hatten sich nach inoffiziellen Schätzungen der Polizei etwa 400 Menschen versammelt, erwartet wurden 3.000. Auch wenn später noch einige dazu kamen – auf dem Demonstrationsmarsch sollen 1.500 Menschen gezählt worden sein, blieb die Menge überschaubar

Geschimpft wurde allenthalben. auf Putin, Frieden für die Ukraine wurde auch gefordert und natürlich ein freies Russland (für das bitte die Ukrainer mit ihrem Sieg sorgen sollen). Der Gretchenfrage, „Wie hältst Du es mit dem Krieg“ wich man aber auch auf dieser Kundgebung, aus. 

Das gilt auch für die Frage, wie die Ukraine siegen soll, wie man zu Waffenlieferungen steht, ein eher unangenehmes Thema. 

Es war nie Putins Krieg, wie (nicht nur) der ukrainische Botschafter betont, es war immer schon ein Krieg Russlands gegen die ukrainische Nation, der in Russland schon mit der Krim-Besetzung auf breite Zustimmung in der Bevölkerung gestoßen ist. 

Eine große Zahl der Soldaten, die heute in der Ukraine kämpfen, haben sich gegen üppige Bezahlung freiwillig gemeldet, Ob sie ihr Geld am Ende auch bekommen, daran darf man angesichts der dieser Woche verfügten Kürzungen, zweifeln.

Es ist Russlands Krieg und Russlands Verantwortung. Dafür drückt man sich aber auch auf dieser „Friedensdemonstration“.  



Posted from Berlin, Tiergarten, Deutschland.

Last Updated on 17. November 2024 by Lupo


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