Wie bereits im Mai in Wiesbaden war auch diesmal der Auftritt der russischen Sängerin Anna Netrebko in Baden-Baden von Protesten begleitet. Hunderte Menschen folgten dem Aufruf der Initiative „Information Front Activists“ und versammelten sich am Freitagabend vor dem Festspielhaus in Baden-Baden, wo der Auftritt der Sängerin stattfinden sollte. Die Veranstaltung in Baden-Baden war von größeren Sicherheitsmaßnahmen begleitet, der Haupteingang war gesperrt die Besucher mussten die Veranstaltung durch einen Seiteneingang betreten.
Gleich zu Beginn betonten die Initiatoren der Veranstaltung, dass die „Proteste nicht gegen die Nationalität oder die Bürgerschaft der Sängerin und nicht gegen die allgemeine russische Kultur gerichtet sind, sondern gegen die Kreml-nahe Kultur, die den Zielen der Propaganda mitwirkt, und gegen die Künstler, die sich von Putin nicht distanziert haben“.
Tatsächlich steht Anna Netrebko wegen ihrer Nähe zum russischen Diktator, Wladimir Putin und dem Kreml weiter in der Kritik. Auch wenn ihr Management vehement betont, die Sopranistin sei nicht mit einer Regierung oder dem Krieg in der Ukraine in Verbindung zu bringen, muss sie sich vorhalten lassen, für den Kreml und Putin in der Vergangenheit öffentlich Wahlkampf gemacht und die Annektion der so genannten Volksrepublik ihn im Donbass unterstützt zu haben. Netrebko, die Politik jetzt für ihre Privatsache hält, ihren Geburtstag aber gerne auch mal im Kreml feiert und auch schon in einem Sankt-Georgs-Band und einem T-Shirt mit der Aufschrift “Nach Berlin” abgelichtet wurde, wurde nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine deshalb weltweit ausgeladen.
Auf der Kundgebung vor dem Festspielhaus skandieren die Demonstranten immer wieder „Schande Netrebko!“, „Russland ist ein Terrorstaat!“ und „Putin tötet unsere Kinder!“. Zwischen den Reden der Initiatoren singt Kostiantyn Andreiev, ein Opernsänger aus Odessa. Zu der Kundgebung waren die Aktivisten aus dem ganzen süddeutschen Raum angereist.
Last Updated on 27. December 2023 by Lupo
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