Eigentlich ist so eine “Packstation” eine feine Sache. Eine Art frei zugängliches internetfähiges Schließfach mit Terminal, in dem Pakete und Postsendungen eingelegt werden und der Empfänger nach entsprechender Benachrichtigung mit seinem Smartphone vorbeikommt und seine Sendung unabhängig von Öffnungszeiten und Feiertagen rund um die Uhr abholen kann.
Als Idee ist die Packstation eine feine Sache. Leider wird sie von DHL umgesetzt.
Ich hatte mich nach einem Schnäppchen im Internet für den Versand zu der mir am nächsten gelegenen Packstation entschieden, die Sendung online bezahlt und harrte also der Dinge. Schon kurz danach kam eine e-Mail vom Verkäufer mit einer Sendungsnummer, mit der ich quasi live verfolgen konnte, wie sich das Paket auf den langen weiten Weg von Stuttgart nach Mainz machte. Bald werde meine Sendung da sein, verhieß der Verkäufer mit seiner e-Mail, die Freude könne beginnen und ich freute mich. Meine Sendung kommt bald, schrieb mir auch DHL und ich freute mich noch mehr. Die Sendung ist in der Packstation Hundertvierzig eingetroffen, schrieb mir DHL kurz darauf und meine Freude kannte keine Grenzen mehr.
Die Packstation funktioniert nicht. Am Standort Hundertvierzig stehen zwei Packstationen, die eine erkennt den Code nicht, bei der anderen bleibt das Terminal tief schwarz und verweigert jegliche Kontaktaufnahme. Die Freude nahm merklich ab. Zuhause angekommen, erhielt ich prompt eine e-Mail von DHL, wonach mir die Packstation leider nicht zur Verfügung stünde, technische Probleme.
Dann geschah nichts mehr. Die Freude wich dem Zorn.
Zwei Tage später erinnerte mich DHL daran, dass meine Sendung noch in der Packstation läge. Ja, dessen war ich mir durchaus bewußt. Nur leider kam ich nicht dran, weil die Packstation technische Probleme hatte und offenbar bis dahin auch niemand diese zu beheben in der Lage war.
Nach einem langen Wochenende kam dann am Montag wieder eine e-Mail von DHL. Heureka, die Packstation steht wieder bereit, die Sachen könnten abgeholt werden. Skeptisch begab ich mich zur Packstation Hundertvierzig und siehe da – die Packstation funktionierte nicht. Der Bildschirm blieb dunkel, Kommunikation unmöglich. Das Terminal der zweiten Station erkannte den Code nicht. Kein Türchen, das sich öffnete.
Einen Tag später ließ mich DHL wissen, dass die Packstation wegen technischer Probleme nicht zur Verfügung stünde. Kurze Zeit später meldete sich DHL wieder per Mail und drohte damit, dass meine Sendung wieder zurückgeschickt würde, wenn ich sie nicht endlich abholen sollte. DHL gab mir noch 48 Stunden.
Irgendwann meldete sich DHL auch mal über Twitter und bat darum, den Ort der Packstation Hundertvierzig mitzuteilen, man werde sich intern darum kümmern und sich wieder melden. Brav teilte ich den Ort mit, es meldete sich niemand mehr. Der Verkäufer schickte zwischendurch auch eine e-mail und wollte wissen, wie zufrieden ich denn mit meiner Bestellung sei. Ich gab ihm die entsprechende Antwort. Er freute sich mit mir.
Nach Feierabend gönnte ich mir spaßeshalber noch einen kurzen Spaziergang und fand die Packstation Hundertvierzig wie erwartet funktionsuntüchtig vor. Kein Paket zur Abholung möglich. Auch am Folgetag auf dem Weg zur Arbeit, gleiches Bild: Schwarzer Bildschirm, wie gehabt verweigerte die Packstation Hundertvierzig jegliche Kontaktaufnahme.
Als ich Zug saß, schrieb mir DHL wieder eine e-Mail: Die Packstation Hundertvierzig sei wieder einsatzbereit.
Last Updated on 6. September 2023 by Lupo
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