“Wir brauchen eine Friedensbewegung, die auch den Opfern zuhört”

Lesedauer 3 Minuten

Mehrere hundert Menschen haben sich heute unter dem Motto “Frieden muss verteidigt werden” zu einem “alternativen Ostermarsch” zusammengefunden. Aufgerufen hatte die Berliner Aktivistengruppe “Vitsche”.

Mit der Aktion am Karsamstag will man den traditionellen Ostermärschen den Spiegel vorhalten. Die Forderungen der Friedensbewegung führe nämlich letztlich nicht zu Frieden, sondern zur Ermutigung des Aggressors. Vitsche will sich mit der Aktion “bewusst gegen diesen falschen Pazifismus” stellen und fordert stattdessen Empathie, Verständnis und Unterstützung bei der Selbstverteidigung gegen den russischen Terror.

“Nur mit Gerechtigkeit und Freiheit kann echter Frieden erreicht werden”, hieß es in dem Aufruf. Zu Beginn der Veranstaltung gab es heftige Kritik an den Veranstaltungen der sogenannten “Friedensbewegung”: “Die deutsche Friedensbewegung kann sich immer noch nicht durchringen, den Aggressor zu benennen” hieß es zu Beginn der Kundgebung. “Wir brauchen eine Friedensbewegung, die auch den Opfern zuhört, die Frieden für die Unterdrückten will und nicht den Frieden für die Unterdrücker.”

Vom Neptunbrunnen am Roten Rathaus zog die Demonstration über die Straße “Unter den Linden”, wo vor der russischen Botschaft eine Zwischenkundgebung stattfand.

Dort wurde an die russischen Gräueltaten von Butscha und Irpin erinnert, die vor knapp zwei Jahren bekannt wurden, als die russischen Truppen aus der Region um Kyiv abziehen mußten. Russische Besatzung bringe keinen Frieden. Die Schlusskundgebung des alternativen Ostermarsches fand vor dem Kanzleramt statt.

Dort wurde eindringlich die schnelle und umfassende Lieferung von benötigten Waffen zur Verteidigung des angegriffenen Landes gefordert. “Vergesst die Ukraine nicht”.

Den diesjährigen traditionellen Ostermarsch kommentiert übrigens der Tagesspiegel treffend: “Der Berliner Ostermarsch ist zu einer Farce verkommen. Angebliche „Friedensbewegte“ unterwerfen sich dem Aggressor Russland, während die Ukraine weiter angegriffen wird.”

Proteste auch in Hamburg

Auch in Hamburg haben am Ostermontag knapp hundert Menschen gegen den dortigen Ostermarsch demonstriert. Auf dem Ostermarsch in Hamburg wurde ein Transparent mit der Forderung “Frieden mit Russland” gezeigt. Dies sollte nach dem Willen der pro-ukrainischen Demonstranten nicht unkommentiert bleiben.

Auf die Forderungen der Ostermarschierer skandierten die Teilnehmer “Okkupation ist kein Frieden” und “Russland ist ein Terrorist”. Sie erinnerten damit an die gezielte Zerstörung der zivilen Infrastruktur durch russische Raketen in den letzten Tagen und den russischen Angriffen auf die Großstadt Kharkiv im Osten der Ukraine.



Posted from Berlin, Tiergarten, Deutschland.

Last Updated on 2. April 2024 by Lupo


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