Russisches Omlett

Lesedauer 2 Minuten

Russland gehen die Eier aus. Was eigentlich wie ein Witz klingt, schlägt gegenwärtig in Russland hohe Wellen. Denn seit Dezember häufen sich Meldungen, dass in den Supermärkten die Eier knapp werden. Ausgerechnet zum Jahreswechsel, wo traditionell eierlastige Speisen kredenzt werden. Lange Schlangen sind die Folgen, auch Raufereien werden gemeldet. Bewohner stehen Berichten zufolge bereits um 7 Uhr morgens Schlange, um sich einen begrenzten Vorrat an relativ billigen Eiern zu sichern. Die Behörden, so zum Beispiel in Belgorod, beschwichtigen, es gäbe genug Eier für alle. Gleichzeitig wird die Abgabe von Eiern an Konsumenten beschränkt – auf nur noch zwei Dutzend Eier pro Person.

Preissteigerung um 43%

Eierpreise gelten in Russland als wichtiger Wirtschaftsindikator – und daher bereitet die Entwicklung vielen Sorgen. Die Zeitung „Kommersant“ merkt an, „Für die Russen sind Eier nicht nur ein Lebensmittel; sie sind ein Symbol für Sicherheit und Stabilität.” Die Preise für Eier sind allerdings alleine im Dezember um 15% gestiegen, im ganzen Jahr ergibt sich eine Steigerung von satten 43%. Das hat mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen, die die Ursache für die Preisexplosion und die Nahrungsmittelknappheit erkunden will. Das Eierproblem passt so gar nicht in das Bild der boomenden russischen Wirtschaft.

Der russische Präsident hat sich unlängst für die Entwicklung entschuldigt und es auf ein Versagen der Regierungsarbeit geschoben. Die Produktion komme der Nachfrage nicht hinterher. Nun soll rasch Abhilfe geschaffen werden: Russland plant, die Zölle auf 1,2 Milliarden importierte Eier in der ersten Hälfte des Jahres 2024 zu senken, um die Kosten für die Verbraucher zu senken.

Warnung vor verseuchten importierten Eiern

Ebenso soll der kurzfristige Import von Eiern aus der TürkEi und Aserbaidschan Abhilfe schaffen. Doch das endete bereits im nächsten Desaster: Über 20 % der aus der Türkei ankommenden Eier sind mit H5N1, der Vogelgrippe und anderen Krankheitserregern wie Salmonellen und Botulinum infiziert. Entsprechende Warnungen sind allerdings von den Websites der Behörden und Labore schnell wieder verschwunden.



Posted from Augsburg, Innenstadt, Deutschland.

Last Updated on 13. January 2024 by Lupo


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