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Moldau zieht sich weiter aus der GUS zurück

Lesedauer 2 Minuten

Die Regierung der kleinen ehemaligen Sowjetrepublik Moldau zieht sich aus einem weiteren Vertrag der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) zurück. Es handelt sich um ein am 22. Januar 1993 in Minsk unterzeichnetes Abkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Verhütung und Beseitigung von Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Notfällen. Das kündigte die moldauische Innenministerin Anna Revenco laut Radio Moldova an.

Die zuständige Stelle im Innenministerium beteilige sich nicht mehr an der Folgenbeseitigung von Notfällen im GUS-Raum. Stattdessen habe Moldau in den letzten Jahren an groß angelegten Rettungseinsätzen im Rahmen internationaler Missionen teilgenommen und mit dem Emergency Response Coordination Center der Europäischen Union und dem Euro-Atlantic Disaster Response Coordination Center zusammengearbeitet, so die Innenministerin weiter.

Im Mai hatte sich das moldauische Kabinett auf die Beendigung des Abkommens über den Informationsaustausch über den Schutz der Außengrenzen der GUS-Mitgliedstaaten verständigt. Von 39 GUS-Verträgen in ihrem Ressort stünden derzeit 10 zur Kündigung an, erklärte die Innenministerin weiter.

Die Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) wurde am 8. Dezember 1991 gegründet, nachdem die Sowjetunion zusammengebrochen war. Sie entstand als lose Koalition von 15 ehemaligen Sowjetrepubliken, darunter Russland, Ukraine, Belarus und Kasachstan. Das Hauptziel der GUS war es, die Zusammenarbeit in politischen, wirtschaftlichen und sicherheitsrelevanten Angelegenheiten zu fördern und den Übergang zur Unabhängigkeit für die beteiligten Staaten zu erleichtern. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die GUS zu einer eher lose organisierten Organisation, ohne ein starkes politisches oder institutionelles Gefüge. Einige Mitgliedstaaten, wie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, traten aus der GUS aus und strebten eine engere Anbindung an den Westen an.

Trotz der Herausforderungen blieb die GUS ein Forum für diplomatische Gespräche und Zusammenarbeit zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken. Es wurden verschiedene Abkommen unterzeichnet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern und regionale Sicherheitsfragen zu behandeln.

Viele Mitgliedstaaten haben ihre eigenen Wege eingeschlagen und engere Beziehungen zu anderen regionalen und internationalen Organisationen aufgebaut. Dennoch besteht die GUS bis heute als informelle Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken.

Last Updated on 29. June 2023 by Lupo


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