Transnistrien kollabiert: Moskaus Macht in Moldau bröckelt

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Transnistrien, die abtrünnige Region in Moldau und einer der ältesten russischen Vorposten in Osteuropa, steht am Rande des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruchs. Nach über drei Jahrzehnten russischer Subventionen und militärischer Präsenz kann die von Moskau unterstützte Führung ihre Ausgaben nicht mehr decken. Löhne bleiben aus, Strom fällt stundenweise aus, Gaslieferungen wurden eingestellt.

Hintergrund ist ein drastischer Kurswechsel Moskaus: Seit Jahresbeginn liefert Russland kein kostenloses Gas mehr über die Ukraine. Das zentrale Kraftwerk Cuciurgan musste deshalb teilweise stillgelegt oder auf Kohle umstellen. Diese reicht jedoch nur für wenige Wochen. Wasserknappheit, Stromausfälle und Entlassungen sind die Folge.

Mehr als 450.000 Menschen sind betroffen. Fabriken stehen still, tausende verlieren ihre Jobs – allein in Rîbnița traf es das größte Stahlwerk mit über 2.000 Beschäftigten. Die Regionalregierung spricht offen von „erschöpften Reserven“ und warnt vor einem vollständigen wirtschaftlichen Kollaps.

Der Niedergang zeigt exemplarisch, wie brüchig Russlands Einflusszonen geworden sind. Transnistrien galt jahrzehntelang als sicherer Außenposten für Moskaus Truppen und Interessen in Osteuropa. Doch ohne Energie und Subventionen bricht das System zusammen – ein weiteres Zeichen, dass Russland seine weit verzweigten Machtstrukturen kaum noch aufrechterhalten kann.

Last Updated on 19. June 2025 by Lupo


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