Bei deutlich über 30 Grad im Schatten fand am vergangenen Sonntag in Köln der zweite Ukraine-Tag, ausgerichtet vom deutsch-ukrainischen Verein “Blau-Gelbes Kreuz”, in Köln statt. Der Ukraine-Tag ist ein großes ukrainisches Kulturfestival bei dem sich Kulturschaffende und Vereine aus ganz Nordrhein-Westfalen (und darüber hinaus) präsentieren. Auch der Verein Fellas4Europe e.V. war mit einem kleinen Stand vertreten.
Neben ukrainischem Handwerk und Basteleien gab es auch Schmackhaftes aus der ukrainischen Küche, zudem auch Tanz und Gesang auf der großen Bühne gegenüber dem Schokoladenmuseum. Den Ukraine-Tag haben mehrere tausend Menschen in Köln besucht. Auch namhafte Bands aus der Ukraine traten auch, am Abend rockte die Band “TНМК” das Event mit ukrainischem Hip-Hop.
Im Vorfeld des Ukraine-Tages versuchte die prorussische Initiative “Aufbruch für den Frieden” den Ukraine-Tag mit einem russischen Autokorso zu stören, der am Veranstaltungsort, dem Schokoladen-Museum vorbeifahren sollte. Das wurde gemeinhin als Provokation empfunden, da gerade viele geflüchtete Kinder mit ihren Eltern das Event besuchen, die den russischen Krieg und russische Bomben erleben mußten. Angekündigt wurde ein Autokorso mit 200 Fahrzeugen, der mit russischen Flaggen am Veranstaltungsort vorbeifahren wollte. Die Polizei wappnete sich für einen Großeinsatz und war bereits schon am Morgen mit zahlreichen Kräften und Fahrzeugen am Schokoladenmuseum beim Ukraine-Tag vor Ort, um die Veranstaltung zu schützen.
Gegen die prorussische Veranstaltung wurden sodann zwei Gegendemonstrationen angekündigt, eine direkt am Schokoladenmuseum, eine am Kölner Heumarkt. Geplant war eine menschliche Mauer mit Sichtschutz mittels ukrainischer Flaggen und Transparenten zu bilden, so dass der Autokorso vom Ukraine-Tag aus nicht zu sehen wäre. Zu der Gegendemonstration am Schokoladenmuseum waren 50 Personen angemeldet, es kamen knapp über 1.000 Menschen aus Köln und Umgebung. Auch zahlreiche Pressevertreter waren darunter.
Zu dem mit 200 Fahrzeugen angemeldeten Autokorso erschienen hingegen nur 20 Fahrzeuge, so dass die Veranstalter sich wohl keine Blöße geben wollten und eine andere Route wählten, die nicht am Ukraine-Tag vorbeiführen sollte.
Doch als die Gegendemonstranten auch auf der geänderten Route erschienen, wurde abermals umdisponiert, letztlich war der russische Autokorso im Umfeld des Ukraine-Tages nicht zu sehen. Der Ukraine-Tag konnte daher ohne Störer stattfinden.
Nachtrag: Auch ansonsten lief es für den “Aufbruch für den Frieden” nicht rund. Am folgenden Montag wurde die Wohnung der Veranstalter durch ein SEK gestürmt. Der Verdacht: Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft wurde eine Kalaschnikow gefunden. Zudem wurde bekannt, dass einer der Redner auf dem Autokorso, ein AfD-Stadtrat, mit seinem Fahrzeug noch in der Nacht tödlich verunglückt war.
Last Updated on 27. December 2023 by Lupo
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