Während ein reinigendes Gewitter in Wien wieder für halbwegs normale Temperaturen gesorgt hat, herrscht bei der Ankunft in Budapest Mitte Juli immer noch eine Bullenhitze. Der EuroCity aus Österreich trifft nach knapp zweieinhalb Stunden überraschend pünktlich in der ungarischen Hauptstadt im Bahnhof Keleti ein.

Zuletzt bin ich vor knapp 30 Jahren dort gewesen, mit dem Interrail-Ticket. Vom Bahnhof soll es erstmal direkt ins Hotel gehen und der Taxifahrer wittert das Geschäft seines Lebens. 35 EUR zunächst für die innerstädtische Fahrt haben, dann 25. Wir fahren schließlich für 20 EUR. Ein Uber-Taxi ist, wie die spätere Erfahrung zeigt, für regulär knapp 6 EUR zu haben. Nach der eher unangenehmen Taxi-Erfahrung geht es dann direkt zum Check-In ins Párisi Udvar Hotel, das ich sofort neben dem Mandarin Oriental in Prag zu meinen besten Hotel-Erlebnissen in Europa zählen kann.

Das Párisi Udvar Hotel Budapest ist weit mehr als ein luxuriöses Fünf-Sterne-Hotel – es ist ein lebendiges Denkmal ungarischer Baukunst, eine Zeitreise in die Opulenz der Jahrhundertwende und ein gelungenes Beispiel für die behutsame Verbindung von Geschichte und Gegenwart. Gelegen im Herzen der ungarischen Hauptstadt, nahe der Donau und bedeutender Sehenswürdigkeiten, stellt dieses Haus ein Meisterwerk der Architektur dar, das sowohl Touristen als auch Architekturinteressierte in seinen Bann zieht.

Bei der Buchung über die Hyatt-App kam mir die Örtlichkeit gleich bekannt vor. Im Innenhof wurde eine Szene des John le Caré-Thrillers „Dame König Ass Spion“ gedreht.

Ursprünglich als erstes großes Kaufhaus Ungarns im Jahr 1817 errichtet, wurde das Gebäude zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Architekten Henrik Schmahl neu gestaltet. Er schuf ein Bauwerk, das Elemente des Jugendstils, der Neugotik und der maurischen Architektur vereint – mit einem prächtigen Lichthof, kunstvollen Zsolnay-Keramiken und einem gläsernen Dach, das an die Pariser Passagen erinnert. Über Jahrzehnte hinweg war das Gebäude dem Verfall preisgegeben, bevor es zwischen 2016 und 2019 aufwendig restauriert und in ein Hotel verwandelt wurde.
Heute beherbergt das Párisi Udvar 110 Zimmer, darunter elegante Suiten und zwei großzügige Residenzen. Die Ausstattung verbindet modernen Komfort mit traditioneller Handwerkskunst. Jedes Zimmer wurde individuell gestaltet, wobei das Interieur bewusst schlicht gehalten wurde – ein Kontrast zur überwältigenden Pracht der öffentlichen Bereiche. Das Herzstück des Hauses ist die ehemalige Einkaufspassage, die nun als Lobby, Café und Brasserie dient und mit ihren Mosaiken, Glasmalereien und maurischen Ornamenten den Atem der Gäste stocken lässt.

Last Updated on 2. August 2025 by Lupo
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