Aufgelesen: Lupos Lesewoche #13

Lesedauer 4 Minuten

Eine sehr fußballgeprägte Woche geht zu Ende und daran wird sich wohl auch bis Mitte Juli wenig ändern. Die Europameisterschaft hat Deutschland gepackt, an der auch die Nationalmannschaft der Ukraine teilnimmt.

Am Montag und Freitag fanden die Vorrundenspiele gegen Rumänien in München und gegen die Slowakei in Düsseldorf statt.

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In der NZZ widmet sich Gerald Hosp einem ausführlichen Kommentar über die Sanktionspolitik des Westens gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Viele Erwartungen haben sich nicht erfüllt, die „westliche Politiker haben im Vorfeld und zu Beginn des Kriegs die Erwartungen an die Sanktionen in die Höhe geschraubt.“ Aber auch wenn die Sanktionen ihre Wirkungen nicht (so) erfüllt haben, wie erwartet, ist das kein Grund auf sie zu verzichten. Sie streuen Sand ins Getriebe der russischen Wirtschaft, darüber hinaus regt Hops an, auch über andere Maßnahmen wie Strafzölle nachzudenken.

Sanktionen sind ein ähnlich unvollkommenes Mittel wie Waffenlieferungen oder die Diplomatie, um Moskau zum Einlenken zu bewegen. Sie erhöhen aber, wenn sie richtig gemacht werden, die Kosten der russischen Kriegswirtschaft. Und das ist schon einiges.

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Die altehrwürdige London Times widmet der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas ein ausführliches Portrait. Nach der Europa-Wahl wird das Brüsseler Führungspersonal neu aufgestellt. Nachdem der niederländische Ministerpräsident Rutte zur NATO wechselt und dort den Norweger Stoltenberg ablöst, wird Kallas seit Tagen als neue EU-Außenbeauftragte gehandelt. Das wäre eine gute Wahl, denn in der unmittelbaren Nachbarschaft Russlands hat man das Ausmaß der Bedrohung durch Putin weitaus besser verstanden als im fernen Berlin und Brüssel.

Kallas’s hawkish line contrasts sharply with the rhetoric from the Biden White House or Olaf Scholz’s Federal Chancellery in Berlin. Western leaders tend to say that they will support Ukraine “for as long as it takes”, without specifying the “it”. Kallas wants the war to end, but with defeat for Putin. More than that: Russia must be “held accountable for what it has done”.

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Und noch ein Portrait aus der Region in Form eines ausführlichen Interviews. In der NZZ kommt der neue finnische Präsident Alexander Stubb zu Wort. Der vorherige Ministerpräsident Finnlands gilt als EU-Befürworter und unterstützte schon seit Jahrzehnten einen NATO-Beitritt seines Landes.

Wir prüfen laufend, wie wir der Ukraine am besten helfen können. Dabei versprechen wir keine heisse Luft, sondern liefern, was zählt. Erst kürzlich haben wir der Ukraine militärische Güter im Wert von knapp 190 Millionen Euro geliefert, darunter dringend benötigte Flugabwehrraketen. Finnland ist gemessen an seiner Wirtschaftskraft der fünftgrösste Unterstützer der Ukraine. Allerdings haben wir eine lange Grenze mit Russland, die es ebenfalls zu schützen gilt.

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In diesem Sinne, einen ruhigen unaufgeregten Sonntag.



Geschrieben aus Düsseldorf, Stadtmitte, Deutschland.

Last Updated on 23. Juni 2024 by Lupo


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1 Antwort

  1. Ein sehr berührender Beitrag, der auch Hoffnung macht!
    Viele Dank!

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